Die sogenannten IGeL-Leistungen kristallisieren sich einmal mehr als ein Beispiel heraus wie Ärzte vorgehen können, um ihren Verdienst zu steigern. Zum Vorteil bei der Heilung der Patienten sind die meisten dieser angebotenen Therapien und Untersuchungen nach Ansicht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MdK) offenbar nicht.
Patienten in Arztpraxen sind in dieser Hinsicht zunehmend nur noch als Träger ihrer eigenen Brieftasche von Interesse. Weder als Kranke, noch als ernstzunehmende Menschen, mit denen man verantwortungs- und respektvoll umzugehen gedenkt. Vor allem dann nicht, wenn die Gier bei der Berufsausübung das eventuell vorhandene Interesse an einer heilenden Behandlung des Arztes durchkreuzt.
Wen wundert es, dass die "Kassenärztliche Bundesvereinigung" die Lage ganz anders beurteilt. "Der Markt der individuellen Gesundheitsleistung ist ein für Patienten und auch Ärzte sinnvoller Markt, weil er Möglichkeiten eröffnet, alternative Methoden zu erforschen und mehr zu machen als bezahlt wird", heißt es von dort.
Vom Wissenschaftliche Institut der AOK werden Zahlen genannt: Ärzte sollen mit den Zusatzuntersuchungen jährlich rund eine Milliarde Euro einnehmen.
Leider wird in der Organisation unseres Gesundheitssystems vor allem das Profitdenken gefördert. Ein Gesundheitsministerium, das sich nicht in der Lage sieht, dieses Prinzip abzumildern oder gleich ganz abzuschaffen, verdient das Wort "Gesundheit" in seinem Namen wohl kaum mehr.
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